Das Projekt
Hintergrund
In naher Zukunft werden aufgrund weitreichender technologischer Veränderungen auch arbeitsorganisatorische Umgestaltungen Wirklichkeit werden. Energiewende und demografischer Wandel sowie Digitalisierung und Industrie 4.0 sind nur einige Stichworte vor dessen Hintergrund komplexere Anforderungen auf unsere Arbeitswelt zukommen.
Benötigt werden daher betriebsspezifische Konzepte, die es gerade auch KMU erlauben, diesen Herausforderungen rechtzeitig zu begegnen. Dabei kommt dem betrieblichen Kompetenzmanagement eine Schlüsselfunktion zu. Unternehmen können ihre Innovationspotenziale nur dann erhalten und ausschöpfen, wenn die Beschäftigen den wachsenden Anforderungen gerecht werden können. Dafür braucht es u.a. lernförderliche Arbeitswelten und Konzepte moderner Kompetenzentwicklung.
Prokom 4.0 ist ein Verbundprojekt im Rahmen des BMBF-Forschungsprogramms »Arbeiten – Lernen – Kompetenzen entwickeln. Innovationsfähigkeit in einer modernen Arbeitswelt«.
Ziele
Prokom 4.0 hat sich das Ziel gesetzt, Konzepte für das betriebliche Kompetenzmanagement zu entwickeln und zu erproben, und zwar nicht am grünen Tisch, sondern unter Einbeziehung von Unternehmen. Dabei stehen die neuen Anforderungen an die Facharbeit im Mittelpunkt des Forschungsansatzes. Unter anderem geht es um folgende Fragen:
- Wie können künftige Kompetenzanforderungen in den Unternehmen möglichst früh erkannt werden?
- Wie können darauf ausgerichtete Weiterbildungsmodule aussehen?
- Was muss sich in der Kompetenzentwicklung auf personaler sowie betrieblicher und transbetrieblicher Ebene ändern?
- Welche Rolle spielen Unternehmensnetzwerke künftig beim Kompetenzmanagement?
Vorgehen
Das Gesamtforschungsprojekt wird von verschiedenen Forschungseinrichtungen, einem Weiterbildungs- und zwei Wirtschaftsunternehmen überregional bearbeitet. Um in der Projektlaufzeit marktfähige Konzepte für die künftige Kompetenzentwicklung auf der Facharbeitsebene zu entwickeln, werden wir uns modellhaft auf Umsetzungsarbeiten in vier Regionen, die jeweils von einem Forschungspartner betreut werden, konzentrieren: Die Region Flensburg, die Region Berlin-Brandenburg, die Region Rhein-Ruhr (RISP und bfw) sowie die Region Münsterland (TAT). Die Arbeit erfolgt in vier Schritten:
- Durchführung von auf neue Anforderungen bezogenen Unternehmens-Checks,
- Foresight-Analysen,
- Entwicklung von unternehmensbezogenen Fahrplänen sowie
- Erprobung von daraus abgeleiteten betrieblichen Maßnahmen.
Parallel zu den betrieblichen Interventionen und bezogen auf die dabei gemachten Erkenntnisse werden die Verbundpartner ein Konzept entwickeln, das insbesondere KMU künftig erlauben wird, die oben geschilderten Entwicklungen vorbeugend mitzugestalten. Dies beinhaltet Methoden zur Früherkennung von Kompetenzanforderungen bezogen auf Industrie 4.0, Energiewende und demografischen Wandel im Rahmen von Wertschöpfungsnetzwerken sowie daran angepasste Weiterbildungsmodule (inklusive Lösungswege in Unternehmensverbünden und -netzwerken), und zwar fokussiert auf KMU.